Tag 9 [18.07.]
Kindsköpfe 2
Gestern Abend bereiten die Tochter, die genau genommen Stieftochter ist, die ich aber einfach nicht so nennen kann, weil das so metallisch klingt, dass es meine Liebe zu ihr unmöglich macht, sie so zu nennen, die Tochter also und die Liebste bereiten einen Kartoffelsalat zu. Die Liebste und ich, der Jungenlager-gestählte Ehemann und Vater, der genau genommen der Stiefvater … bla … bla … fangen augenblicklich an zu singen. Der Schwiegersohn, der genau genommen … bla … bla … stimmt augenblicklich mit ein.
Danach erfinden der Schwiegersohn und ich immer neue 5-Silben-Textvorlagen für die Melodie. Irgendwann wollen sogar wir endlich aufhören, können aber nicht, weil Ohr- resp. Spaßwurm. Wir helfen uns mit diesem:
Heute Morgen beim Frühstück tut mir endlich mal jemand den Gefallen, mich zu fragen, was eigentlich der Trick an dem Lied ist. Die Chance lasse ich mir nicht entgehen und halte einen Kurzvortrag zum Thema ⁶⁄₈-Takt (schon relativ früh unterbrochen mit dem Hinweis „Warum eigentlich nicht ¾-Takt; kann man doch kürzen“, was mich aber, einmal im Dozier-Modus, nicht aus dem Takt bringt, das wär ja noch schöner!), Auftakt, natürliche Betonung von Silben, Taktschwerpunkt auf „1“. Mir egal, dass das sooo genau nun wieder doch keiner wissen wollte.
Die Aktion endet mit einem neuen, dem final-genialen Textvorschlag.