Manchmal laufe ich herum. Es hilft beim Einfangen von Gedanken. Und beim Loslassen. Am Fenster fällt mein Blick nach draußen. Ich sehe, dass sich 5/6 Pferde an einem Gatter versammelt haben. Ich möchte den Grund wissen und gehe hinaus auf den Balkon. Ein paar Meter vor dem Gatter steht ein Hänger-Gespann. Eine Frau führt gerade ein Pferd hinein. Nach einigen Verrichtungen schließt sie die Klappe, geht zum Auto und steigt ein.
Langsam setzt sich das Gespann in Bewegung und fährt in einem bedächtigen Bogen unter meinem Balkon entlang davon.
Eine merkwürdige Stille breitet sich aus. Die Pferde stehen ruhig da. Zwei von ihnen heben manchmal den Kopf und senken ihn anschließend tief hinab. Dabei scharren sie bedächtig mit einem Vorderhuf.
Erst eine sehr lange Weile später verteilen sie sich wieder.
Wahrscheinlich gibt es dafür eine spröde verhaltensbiologische Erklärung. Ich könnte das googlen. Aber ich lass es. Ich bleibe lieber bei meiner: Abschiedsschmerz.
Morgen fahre auch ich ab.