Café Handicap
Der Name ist Programm. Das „Café Handicap“ gehört zu einem Hotel und einem Restaurant. In allen Betrieben arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.
Es ist schon eine Weile her, dass ich der Kellnerin signalisiert habe, dass ich zahlen möchte. Dann steuert sie meinen Tisch an. Sie wirkt hoch konzentriert, als sie bei mir ankommt. Ihr ernster Blick, der meinen meidet und stattdessen die Geldbörse und den Quittungszettel fixiert, ihre leicht vorgebeugte Haltung, – ich bilde mir ein, darin beides zugleich zu sehen: Die Anstrengung – jetzt bloß nichts falsch machen! – und den Stolz, diese wichtige Aufgabe erfüllen zu dürfen.
Ein Kaffee Creme. Sie studiert den Bon in ihrer Hand und sagt „zwei Euro siebzig“. Ich gebe ihr einen 5-Euro-Schein und bitte sie, mir 1,50 zurückzugeben. Sie kramt in ihrer Geldbörse.
Dann reicht sie mir 1,20.
Ich sage nichts.
Das ist nett.
Und diskriminierend.