Neue Erkenntnisse zur Existenz von Gespenstern
Mit diesem Artikel möchten wir die interessierte Fachwelt über die Ergebnisse unserer jüngsten Forschung informieren.
Wir können von allen offenen Fragen, die es in diesem Zusammenhang gibt, heute zwei mit einiger Sicherheit beantworten.
Die erste Frage ist natürlich: Gibt es Gespenster?
Die Beantwortung dieser Frage hängt zwingend mit der zweiten Frage zusammen. Die Zweifel an der Existenz von Gespenstern begründen sich ja vor allem mit der Ungewissheit über ihre – wenn es sie denn gäbe – materielle Beschaffenheit. Und genau diese Ungewissheit können wir nunmehr beenden. Da ihre materielle Beschaffenheit, wie wir gleich darlegen werden, relativ eindeutig bestimmbar ist, ist somit auch ihre Existenz nachgewiesen.
Gespenster bestehen, wie wir eindeutig erkennen konnten, aus Staub. Dieser Staub wird unter bestimmten Bedingungen in koordinierte Strudel-Bewegungen versetzt – ähnlich den Schwärmen von Fischen, Vögeln, Insekten und anderen Lebewesen. Diese Schwarmbewegungen sind so koordiniert, dass dabei die von den Gespenstern gewollten Gestalten entstehen. Wohlgemerkt: „Von ihnen gewollt“. Denn wir müssen davon ausgehen, dass die Gespenster auch jenseits der jeweils aktuellen Figur-Werdung existieren, weil sie sich in den immer gleichen Figuren materialisieren. Das ist weiter unten noch genauer ausgeführt.
Diese Strudel bzw. Schwarm-Dynamiken entstehen allerdings nur bei bestimmten Sorten von Staub. Wir konnten folgende Sorten identifizieren:
- Staub, der durch kleine – auch kleinste – oder große Rebellionen aufgewirbelt wurde.
- Staub, zu dem Gras zerfällt, wenn es – einmal über eine Sache gewachsen – austrocknet und zerfällt.
- Staub, zu dem Erde zerfällt, die in besonders trockenen und von Luftbewegungen durchzogenen Kellern über Leichen gehäufelt und nicht verdichtet wurde.
- Staub, der sich im Fell schlafender Hunde sammelt.
- Staub auf sehr lange nicht gespielten Instrumenten, die aber noch von Tönen gefüllt sind. (Tonlos gewordene Instrumente sammeln auf den Oberflächen – jedenfalls ist das Stand unserer bisherigen Forschung – keinen Staub, der sich in die oben erwähnte Strudel-Bewegung begeben kann.)
- Staub auf kürzeren oder längeren philosophischen Traktaten, allerdings nur solchen, die direkt die Veredelung des menschlichen Daseins im Sinne von Humanität, Frieden und Gerechtigkeit zum Thema haben.Wie es genau zu der Strudel-Bewegung kommt, ist noch unklar. Ebenso ist unklar, wie es möglich ist, dass diese Strudel-Bewegungen zu den immer gleichen eindeutig individuell konturierten Gespenster-Figuren werden. Vor allem ist unklar, wie diese eindeutig definierbaren Identitäten jenseits der „Verkörperung“ in den jeweiligen Strudel-Bewegungen existieren. Denn: Da immer wieder dieselben Gespenster-Figuren entstehen, müssen ihre Identitäten ja auch existieren, wenn sie sich gerade nicht vergegenständlichen.
Im Moment scheint uns die Theorie am meisten naheliegend, dass diese Figur-Werdungen der stabilen Identitäten durch Strudel-Bewegungen jeweils kontinuierlich sich abspielende Prozesse sind, die wir aber nur unter bestimmten Bedingungen wahrnehmen können.
Diese Bedingungen haben zu allererst mit Licht zu tun. Wir konnten aber auch feststellen, dass die Nähe von historisch, mystisch oder religiös aufgeladenen Orten das Sichtbarwerden von Gespenstern auch unter Bedingungen ermöglichte, unter denen Gespenster normalerweise nicht sichtbar werden. Es scheint einen Zusammenhang zu geben zwischen den Luftströmungen an eben diesen Orten, die mit bestimmten mentalen Gedankenschwarm-Bewegungen räsonieren.Das aber wäre ein lohnender Gegenstand weiterer Forschung, wie auch noch viele andere weiterhin offene Fragen. Diesen Forschungen sehen wir mit Spannung entgegen, fußen sie doch jetzt auf gesicherten Grundannahmen zur Existenz von Gespenstern.
Ghani Gremtirk
Mintar Khirgge