Portuenser Streifzugsgedanken
Diese Großstadt ist leiser als andere. Gedämpft. Kann aber doch eigentlich gar nicht sein. Autos in Häuserschluchten sind überall gleich laut. Ebenso wie fauchende Luftwirbelschübe von einfahrenden U-Bahnen. Busbremsen. Boutiquen-Gedudel.
Und doch: Schalten die Autofahrer nicht früher hoch? Habe ich eigentlich schon einmal eine Hupe gehört? Das Motorrad, das schon weit vor dem Zebrastreifen, an dem ich gerade angekommen bin, verzögert und ausrollt, während ich rübergehe. Die junge Frau auf der Parkbank, die ein Telefongespräch annimmt. Ich merke es daran, dass sie plötzlich anfängt zu sprechen, ohne dass ich das iphonische Tönegeklecker im Xylophon-Sound gehört habe. Auch dieses überaus lustige 5-tönige „Du-hast-eine-Nachricht-bekommen-Flöten“, – noch keinmal gehört. Kein Bassgewummer aus Autos. Kann das sein? Dass zu einer selbstverständlichen Alltagskultur gehört: „Hey! Lass uns mal den anderen nicht auf die Nerven gehen.“? Die Frage bleibt ungeklärt. Ich muss für mich nur beschließen, ob ich es weiter so hören will, bzw. nicht hören.
Ich will.
Und finde natürlich weitere Beweise: