Tag 18 [27.07.]
Bin mir nicht mehr sicher. Ist das jetzt Erholung für Fortgeschrittene? Oder doch sonneneinstrahlungsbedingte Verdünnisierung der Denkgrütze im Hauptspeicher im wahrsten Sinne des Wortes? Nutella wird bei dem Wetter schließlich auch irgendwann flüssig. Schätze ich.
Das Morgensudoku überfordert mich komplett. Mehr als die Grundregel kriege ich nicht mehr auf die Reihe. Die zynische Wortsalvenorgie des David Foster Wallace („Unendlicher Spaß“, Urlaubslektüre wäre nicht zutreffend, eher eine tropfenweise Einverleibung von immer höchstens 5-6 Seiten) passt schon eher zum Zustand meines Gripses.
Der Traum von heute Nacht auch. Handlung weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass Oliver Kahn (ja, der!) in unserer Küche saß. Die gar nicht aussah wie unsere Küche, aber eben doch unsere Küche war. Irgendwie gehörte er zu uns. Er zeigte mir das Ergebnis seiner Examensarbeit. Eine 3+. Sein Blick auf mich erwartete einen Kommentar. Ich war unsicher, was ich sagen sollte. Er schien enttäuscht. Also natürlich trösten. Eigentlich ist so eine Note ja tatsächlich auch nicht wichtig. Andererseits war ich innerlich belustigt und hätte ihn zu gerne ein bisschen gefoppt. Der Mann, der nicht müde wird, mit leicht nach oben ansteigender Tonkurve von „höchstem Niveau“ zu sprechen, sitzt hier und präsentiert eine, … pfff … 3 Plus. Bevor ich vegetativ hätte abspeichern können, wie ich dann tatsächlich reagiert habe, wache ich auf.
Weiß es also nicht.
Ab und zu schaue ich auf von meiner „Lektüre“. Oli geistert mir dann durch den Kopf. Einmal beobachte ich eine Eidechse, die ganz oben an einer bestimmt 2 Meter hohen Wand krabbelt. Und plötzlich lässt sie sich mit einem Flappsen auf den Boden fallen. 2 Meter! Ungefähr 20 Mal ihre Körperlänge. In meinem Fall wären das runde 35 Meter. Dann die Erdbeschleunigung einrechnen. „g“, glaub ich. Wie kann das gehen? Entweder kann die den Sturz so geschickt steuern, dass sie auf den Füßen landet, die unglaublich muskelbepackt sein müssen, weil sie ja den ganzen Tag, den Body hochhalten müssen, damit der Bauch nicht über den Boden schrappt. Oder die machen eben volles Risiko. Klappt oder klappt nicht. Das unbegreifliche Ploppen von Kleintieren irgendwohin (12.07.) ist weiterhin ungeklärt und um eine Variante reicher.
Irgendwann, wenn ich wieder Netz hab, kann ich das ja mal googeln (heißt das eigentlich in Italien „googlare“?). Und wenn ich grad dabei bin, kann ich ja auch gleich nachgucken, wie man eigentlich mit „g“ rechnet.
Bestimmt mache ich das, wenn ich mal wieder Netz habe. Ganz bestimmt. Aber vielleicht bin ich ja dann auch sonnbedingt endgültig verblödet. Was mir im Moment gar nicht schlimm vorkommt.